TuS Bloherfelde von 1906 e.V.

Der TuS Bloherfelde von 1906 e.V. zählt mit seinen ca. 1500 Mitgliedern zu den zehn größten Sportvereinen in Oldenburg. Die vielfältigen Angebote in 13 Sparten werden von den Mitgliedern hauptsächlich breiten-und freizeitsportorientiert genutzt. Das Vereinsprogramm beinhaltet neben Turnen und den klassischen Ballsportarten u. a. auch viele gesundheitsorientierte Stunden und diverse Tanzangebote. Mit der Uni-Hockey-Sparte (Floorball) hat der TuS Bloherfelde eine Sportart in das Programm integriert, die in Oldenburg ansonsten nur noch an der C.v.O.-Universität betrieben wird. Hier zeigt sich die zukunfts-und nachfrageorientierte Planung der Angebotsstruktur durch die Vereinsführung beispielhaft.

Neben den Freizeit-und Breitensportangeboten wird im TuS Bloherfelde aber auch dem Leistungssportgedanken Rechnung getragen. Im Jugendbereich ist hier die Trampolin-Abteilung zu nennen, deren Mitglieder schon mehrfach überregionale, deutsche Meistertitel sowie internationale Erfolge verzeichnen konnten. Aber auch Sportler unserer Unihockey-Abteilung sind für die Bundesliga nominiert worden.

In allen Abteilungen wird viel Wert auf Nachwuchsarbeit gelegt: Jugendliche, die begeistert von ihrem Sport sind, werden nach und nach mit in die Trainerverantwortung eingeführt. Der Verein unterstützt alle Interessierten bei entsprechenden Fortbildungen.

Aktuell bietet der TuS Bloherfelde einen Qi Gong Kurs an, der für alle Interessierten offen ist. Gemäß §20 SGB V können Teilnehmer einen Zuschuss von ihrer gesetzlichen Krankenkasse erhalten.

Unter dem Motto „Kooperation statt Konkurrenz“ ist der TuS Bloherfelde auch bestrebt, mit anderen Organisationen im Stadtteil zusammenzuarbeiten. Dieses Bestreben resultiert aus dem Selbstverständnis des Vereins, der sich nicht als reiner Dienstleistungsbetrieb (Anbieter von Bewegungsmöglichkeiten) definiert, sondern sich auch im sozialen Bereich im Stadtteil engagiert. Um dieser sozialen Verantwortung nachzukommen, werden seit 1999 in Zusammenarbeit mit der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde/Eversten, der Bereitschaftspolizei, Schulen, Kindergärten, der Stadt Oldenburg und der Universität Oldenburg gemeinsame Projekte unterschiedlicher Art und Dauer entwickelt.

Bereits seit 2005 bietet der Verein in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen im Rahmen der Kids aktiv Familien-Spielsonntage regelmäßig abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten für die ganze Familie – unabhängig von der Vereinsmitgliedschaft an, um dem allgemeinen Bewegungsmangel in der Bevölkerung entgegen zu wirken.

Mit dem Aktionsbündnis „Migration und Mobilität – für mehr Bewegung im sozialen Raum“, das der TuS Bloherfelde gemeinsam mit der Universität Oldenburg und der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde / Eversten im Frühjahr 2008 gegründet hat und das vom Bundesgesundheitsministerium bis Februar 2011 geförderte wurde, hat sich der TuS Bloherfelde endgültig den Ruf eines Vereins mit besonderer Integrationskraft erworben. So ist der TuS Bloherfelde der einzige Verein in Oldenburg, der das im Projekt entwickelte „Schwimmen für Frauen“ anbietet: 2 Schwimmzeiten ermöglichen es speziell migrantischen Frauen, Schwimmen zu erlernen und Techniken zu verfeinern, ohne sich dabei in der Öffentlichkeit zeigen zu müssen. Auch spezielle Gesundheitssportangebote für Frauen sind aus diesem Projekt entstanden.

Radfahrschule für Erwachsene:

Der TuS Bloherfelde bietet seit 2005 eine „Radfahrschule für Erwachsene“ an, um Menschen mit Migrationshintergrund das Fahrradfahren zu lehren und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. In Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg, der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde/Eversten und dem ADFC organisiert der Verein jährlich drei Fahrradkurse für Erwachsene. Dabei stehen sicheres Fahrradfahren und die Vermittlung von Verkehrsregeln im Fokus. Seit 2019 wurden diese Kurse intensiviert, und mehr als 170 Frauen haben bereits das Radfahren erlernt, was ihr Selbstwertgefühl, ihre Selbstständigkeit und Mobilität gesteigert hat. Der Verein ist stolz darauf, dass eine ehemalige Teilnehmerin nun als Trainerin für das Radfahren tätig ist. Die Oldenburger Volksbank unterstützt diese Initiative, die Barrieren abbaut und Verbindungen knüpft, und hat den TuS Bloherfelde für die „Sterne des Sports“ nominiert.

Dass der Gesundheitssport eine immer größere Rolle spielt, zeigt die immer breitere Palette in diesem Bereich, die sich kontinuierlich weiterentwickelt. Eine Besonderheit stellt das erstmals in einem Oldenburger Verein bereitgestellte Bewegungsangebot für Menschen mit Demenz dar, das im TuS Bloherfelde in Kooperation mit dem Verein „das Uhlenhus e.V.“ 2016 entwickelt wurde. Auch hier zeigt sich wieder in der Kooperationsbereitschaft des Vereins die innovative Kraft unseres Sportvereins, denn die Demenzerkrankung stellt nicht nur für die Übungsleiterin eine besondere Herausforderung dar sondern auch für die Vereinsverwaltung: es wurde eine Sonderform der Mitgliedschaft für die Teilnehmenden konzipiert.

Um auch Menschen aus sog. vulnerablen Gruppen ein Bewegungsangebot zu machen, hat sich der TuS Bloherfelde in 2019 / 2020 am breit angelegten Projekt des Stadtsportbundes in Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse beteiligt: für 6-12-jährige Kinder gibt es sonntags „Check.fun“, um verschiedene Bewegungsmöglichkeiten auszuprobieren, für Ältere gibt es die Spaziergänge unter dem Motto „3000 Schritte“, die die Menschen aus der sozialen Isolierung holen soll.

Dass der Vereinssport nicht nur in den eigenen Räumen stattfinden muss, beweisen Gemeinschaftsprojekte mit der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde/Eversten: für „Zumba für Frauen“ und „Sport für Frauen“ sucht der Verein neue Räume auf, um die Menschen vor Ort besser erreichen zu können. Eine Mitgliedschaft ist zu diesem Zeitpunkt keine Voraussetzung zum Mitmachen. Es geht mehr darum, die Möglichkeiten des Sportvereins bekannt zu machen.

Zusätzlich hat der Verein sein Außengelände mit öffentlich zugänglichen Sportgeräten ausgestattet, um so Bewegungsmöglichkeiten für die Oldenburger Bevölkerung zu schaffen. 

Hinter all den genannten Aktivitäten steckt die Idee, mit möglichst vielen beteiligten Institutionen in Oldenburg-Bloherfelde/Eversten ein „soziales Netzwerk“ herzustellen, das möglichst bedarfs-oder bedürfnisorientiert ausgerichtet ist.